Kiels Marketing-Strategie „Sailing City“ mit Bestnoten

29. Oktober 2013 Aus Von ronny.jung

Seit dem Jahr 2002 wirbt Kiel mit dem Slogan „Sailing City“ für sich in der ganzen Welt. Als „Sailing City“ das erste Mal vorgestellt wurde, gab es viele Zweifler. Ihrer Meinung repräsentiere „Sailing City“ nicht die ganze Bandbreite der Landeshauptstadt Schleswig-Holsteins. Eine neue Studie widerlegte nun die Nörgler: In Deutschland kommt „Sailing City“ sehr gut an.

Sailing City

eines der Wahrzeichen für Kiel als Sailing City - die Gorch Fock

Bernd Radtke, Geschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Ulm und Beiratsmitglied im Deutschen Marketing-Verband, analysierte in einer Studie 20 Städte-Slogans – darunter auch „Sailing City“. Und siehe da – Kiel landet mit „Sailing City“ auf Platz drei der besten und beliebtesten Städte-Slogans.

201 Probanden bewerteten die verschiedenen Werbebotschaften der Städte nach Einprägsamkeit oder wie originell und sympathisch sie die Kommune darstellen. In allen drei Kriterien schnitt Kiel mit „Sailing City“ sehr gut ab. Allein beim Faktor Austauschbarkeit fiel „Sailing City“ durch. Egal: Am Ende gab es für „Sailing City“ 55 Prozent gute Bewertungen. Sieger Passau („Leben an drei Flüssen“) kam auf 77 Prozent.

In der Tiefen-Analyse der Werte zeigte sich, dass Kiel mit „Sailing City“ nicht nur die Sportbegeisterten anspricht. Vor allem auch die Kreuzfahrt passe perfekt zu „Sailing City“ – Kiel, die weltoffene Stadt am Meer.

Wie wichtig die Kreuzfahrt für Kiel und „Sailing City“ ist, zeigt unter anderem die Tatsache, dass dieses Jahr im Hafen wieder kräftig in die Infrastruktur investiert wurde. Der neue Liegeplatz Nummer eins im Ostuferhafen sei bereits in seinem Premierenjahr sehr gut angenommen wurde, hieß es von der Betreibergesellschaft des Kieler Hafens.

Mit dem neuen Liegeplatz Nummer 1 verfügt die Landeshauptstadt Schleswig-Holsteins nun über drei Terminals, an denen große Kreuzfahrtschiffe anlanden können. Und genau dahin geht auch die Zukunft der Kreuzfahrt-Branche. Immer größere Luxusliner werden gebaut. Um diese mit dem Solgan „Sailing City“ begrüßen zu können, ist Kiel bestens vorbereitet.

Und auch in Kiels Bevölkerung ist „Sailing City“ längst anerkannt und wird geschätzt. Das sagt zumindest Kiel-Marketing-Geschäftsführer Uwe Wanger. Nach einer Umfrage aus dem Jahr 2012 identifizieren sich sich zwei Drittel mit „Sailing City“.

„Für Kiel passt er, weil wir uns international positionieren müssen“, sagte Wanger den Kieler Nachrichten. Nach seinen Worten stammen rund 20 Prozent der Urlauber aus dem Ausland – die meisten seien Kreuzfahrt-Touristen.

Und da die Kreuzfahrt-Branche in den kommenden Jahren weiter wachsen wird, wie es alle Experten prognostizieren, wird Kiel mit „Sailing City“ davon profitieren. Heißt ganz konkret: Die Übernachtungszahlen in der Landeshauptstadt Schleswig-Holstein werden steigen. Laut Kieler Nachrichten sei es durchaus realistisch, dass die (Hotel)-Übernachtungszahl von 581157 im vergangenen Jahr auf etwa 850 000 im Jahr 2022 anwachsen könnte.

Soll das gelingen, muss Kiel seinen Slogan „Sailing City“ aber auch mit Leben füllen. Sprich: Neben der Kreuzfahrt hat die Kieler Woche einen entscheidenden Einfluss auf das Image und das Erscheinungsbild der norddeutschen Metropole.

Momentan verbinden viele Besucher Kiel und „Sailing City“ mit positiven Assoziationen. Das muss weiter ausgebaut werden: Sprich alle Facetten Kiels – von der Kreuzfahrt über den Segel- und Wassersport bis hin zum Hochschul- und Wirtschaftsstandort – müssen unter dem Slogan „Sailing City“ ihren Platz finden. Der Anfang ist gemacht. Die Marke weiter schärfen – da kann nur das Ziel sein.